Das Projekt "Schulhund"
Unsere Schulhündin Mika stellt sich vor:
Hallo, mein Name ist Mika. Ich bin ein Hütehund-Mix und wurde am 16.4.2019 in Spanien geboren. Über die Tierschutzorganisation "Viva la hund e.V." bin ich nach Dortmund auf eine Pflegestelle gekommen, wo mich mein Frauchen entdeckt und abgeholt hat. Seit Oktober 2019 wohne ich nun in Saarwellingen bei Frau Klein. Ich bin eine sehr freundliche, verspielte und menschenbezogene Hündin und liebe es, wenn ich gestreichelt werde, am liebsten am Bauch. Deshalb lege ich mich auch oft auf den Rücken, wenn mich jemand streichelt. Manchmal bin ich noch etwas wild, aber ich werde versuchen mich zu bremsen.
Weil ich so ein liebes und offenes Wesen habe, werde ich nun ein Schulhund! Im Dezember 2020 hat, nach einer längeren Corona bedingten Verzögerung, die Ausbildung zum Schulbegleithund begonnen. Ab sofort werde ich mein Frauchen an manchen Tagen in die Schule begleiten und hoffe darauf, mit den Kindern viel Spaß zu haben. Gerne will ich sie beim Lernen begleiten und unterstützen. Die meiste Zeit werde ich in der Klasse von Frau Klein verbringen, aber ab und an will ich auch die anderen Kinder besuchen. Wer Lust hat, kann auch in der Hunde-AG mehr Zeit mit mir verbringen. Ich freue mich sehr auf euch!!!
Frau Klein wird darauf achten, dass ich niemals alleine durch das Schulhaus laufe. Es braucht also niemand Angst vor mir zu haben. Wer nicht möchte, muss keinen Kontakt zu mir haben!
Das Pädagogische Konzept des Projektes „Schulhund“
In der Fachliteratur gibt es inzwischen eine Vielzahl von Berichten, die die positiven Auswirkungen der Anwesenheit eines Schulhundes belegen, sowohl auf einzelne Schüler/innen als auch auf die Struktur des Klassenverbandes. Es stärkt die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstbewusstsein der Kinder und erhöht die Lernmotivation und die Konzentration. Ängste können abgebaut werden und der respektvolle Umgang mit dem Tier bietet die Möglichkeit, emotionale und soziale Kompetenzen zu erweitern.
Eine ausführliche Schulbegleithundemappe zum Thema kann bei Frau Klein eingesehen werden.
Fragen und Antworten rund um den Schulhund
Was ist ein Schulhund?
Ein Schulhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der zur Unterstützung pädagogischer Prozesse, also bei der Vermittlung von Bildung und Erziehung, aktiv und regelmäßig von Pädagogen in den Unterricht integriert wird.
Was hat mein Kind davon?
Durch den Schulhund werden soziale Kompetenzen, Selbstvertrauen und die Übernahme von Verantwortung, aber auch die Konzentration gefördert.
Wann kann mein Kind in Kontakt mit dem Schulhund kommen?
Der Schulhund wird an einigen Wochentagen im Unterricht von Frau Klein eingesetzt. Darüber hinaus kann Ihr Kind eventuell im Rahmen einer Schulhund-AG am Projekt teilnehmen.
Wie wird mein Kind vorbereitet?
Vor dem Projekt lernt Ihr Kind die wichtigsten Regeln im Umgang mit dem Hund (Sicherheitsbelehrung, Hygieneunterweisung). Auf ängstliche Kinder wird besonders gut geachtet. Die hundeführende Lehrkraft Frau Klein ist immer anwesend und sorgt für sichere und angstfreie Begegnungen zwischen Kind und Hund. Der Hund wird außerhalb des Klassenraumes nur angeleint geführt.
Ist der Umgang mit dem Hund sicher?
Der ausgebildete und geprüfte Schulhund wurde einem Wesenstest unterzogen und muss regelmäßig seine Eignung unter Beweis stellen. Mehrfach im Jahr wird der Hund tierärztlich untersucht. Eine regelmäßige Parasitenprophylaxe findet statt.
Schulhundeführerin Andrea Klein
Frau Andrea Klein ist seit mehr als 25 Jahren Grundschullehrerin und seit 2010 an der Grundschule Gutberg in Saarwellingen tätig. Zur Zeit unterrichtet sie die Klasse 4.3 als Klassenlehrerin.
Frau Klein besaß bereits einige Hunde in ihrem Leben: Bosco, einen Husky-Mix und Bessy, eine weiße Schäferhündin. Mit der Hündin Mika, einem Hütehund-Mix, wird nun erstmals ein Schulhund unseren Schulalltag bereichern. Hauptsächlich wird Mika ihre Zeit in Frau Kleins Klasse verbringen, aber auch die Kinder aus den anderen Klassen, die Lust dazu haben, können Kontakt zu Mika aufnehmen. Sobald es wieder möglich ist, wird Frau Klein auch eine Schulhund-AG anbieten, in der die Kinder vieles über den Umgang mit Hunden lernen können.
Warum ein Schulhund?
Was ist ein Schulhund?
Ein Schulhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der als "Lernbegleiter auf vier Pfoten" im Schulalltag und insbesondere im Unterricht eingesetzt wird. Er unterstützt aktiv und regelmäßig die pädagogischen Prozesse.
Was macht ein Schulhund?
In der Fachliteratur gibt es inzwischen eine Vielzahl von Berichten, die die positiven Auswirkungen der Anwesenheit eines Schulhundes belegen, sowohl auf einzelne Schüler als auch auf die Struktur des Klassenverbandes. Es stärkt die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstbewusstsein der Kinder und erhöht die Lernmotivation und die Konzentration. Ängste können abgebaut werden und der respektvolle Umgang mit dem Tier bietet die Möglichkeit, emotionale und soziale Kompetenzen zu erweitern.
Der Hund wird Frau Klein an einigen Tagen in die Schule begleiten und sie bei der motorischen, kognitiven und kommunikativen Förderung der Kinder unterstützen. Die Schüler/innen lernen, was ein Lebewesen braucht, werden aktiv in die Versorgung einbezogen und übernehmen Verantwortung. Die Anwesenheit des Hundes bewirkt, dass auch herausfordernde Schüler/innen ruhiger werden und die Atmosphäre im Klassenzimmer positiv beeinflusst wird.
Verhaltensregeln im Umgang mit dem Schulhund
Hunde haben andere Bedürfnisse, Ansprüche und Vorlieben als Menschen. Sie kommunizieren nicht wie wir durch Sprache sondern durch Gestik und Mimik. Diese ”Hundesprache“ ist für ungeübte Menschen oft nicht sofort verständlich. Damit Mika ihre Aufgaben stressfrei und mit Spaß bewältigen kann und um Missverständnisse zu vermeiden, gibt es für Schülerinnen und Schüler wichtige Regeln zum Umgang mit Mika, die in allen Klassen erarbeitet und thematisiert werden.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Schulhund
Wesensvoraussetzungen
Um die Ausbildung zum Schulbegleithund zu beginnen, muss ein Wesenstest erfolgreich abgelegt werden. Der Hund muss zeigen, dass er freundlich, menschenbezogen, stressresistent und lernwillig ist. Selbstverständlich darf er keine Aggressionen zeigen und muss ein freundliches und kontaktfreudiges Wesen besitzen.
Allgemeine schulische Voraussetzungen
Bevor ein Hund an einer Schule als Schulbegleithund eingesetzt werden kann, sind neben dem Wesenstest folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Einverständnis der Schulleitung und des Kollegiums
- Einverständnis des Schulträgers, für unsere Schule ist das die Gemeinde Saarwellingen, namentlich unser Bürgermeister Herr Manfred Schwinn
- Beschluss der Schulkonferenz
- Anzeige am Ministerium für Bildung und Kultur bzgl. des Einsatzes eines Schulbegleithundes an der GS Gutberg
- Einverständnis der Eltern der "Schulhundklasse"
Gesundheitliche, rechtliche und hygienische Voraussetzungen
Die Ausbildung zum Schulbegleithund erfordert folgende gesundheitliche, rechtliche und hygienische Voraussetzungen:
- Wesenstest
- Versicherungsschutz für den Hund
- Tierärztliche Bescheinigung über den Gesundheitszustand des Hundes, die regelmäßig erneuert wird
- regelmäßige Impfung und Entwurmung des Hundes
- Einhaltung der Hygienebestimmungen (Hände waschen vor und nach dem Hundekontakt, regelmäßiges Lüften, Verschmutzungen beseitigen, Vorsorge Zeckenbefall, Sauberkeit und Gesundheit des Hundes, saubere Näpfe und Hundeutensilien, kein Gesichtskontakt)
- Verankerung des Schulhund-Einsatzes im Hygienekonzept der GS Gutberg
- der Schulhund ist stets unter Aufsicht
- Mika wird nur nach Anweisung gefüttert
- die erstellte Schulbegleithund-Mappe ist im Schulsekretariat stets einsehbar
Einblick in die Inhalte der Ausbildung
Gemeinsam mit Mika hat Frau Klein die Ausbildung zum Schulbegleithund beim LPM (Landesinstitut für Pädagogik und Medien) absolviert. Die Ausbildung begann im Dezember 2020 und wird voraussichtlich im Sommer 2021 mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung beendet.
Die Ausbildung besteht aus 6 Theorie- und 6 Praxismodulen.
Theoretische Inhalte sind u.a. Lerntheoretische Grundlagen, Hygiene und Recht, Tierschutzgerechter Einsatz, Belastungsgrenzen des Hundes, Pädagogisch-didaktische Überlegungen sowie lehrplanorientierte Praxisübungen.
Die Praxis besteht z.B. aus dem Training mit dem Clicker und der Arbeit an Target und Point, Befehlsketten, Praktischen Übungen im Mensch-Hund-Team, Rollenspielen, der Durchführung kleinerer Einheiten mit Kindern in der Schule, dem didaktisch orientierten Einsatz sowie dem Kennenlernen von Tricks für Hunde.
Abgeschlossen wird die Ausbildung zum Schulbegleithund mit einer Theoretischen Prüfung sowie der Vorbereitung und Durchführung einer Unterrichtssequenz mit abschließendem Kolloquium.
Das Zertifikat im Anhang belohnt die Arbeit und zeichnet Mika als anerkannten Schulbegleithund aus.
Schulhund in Zeiten von Corona
Die aktuelle Situation hat in den letzten Monaten Schülerinnen und Schüler stark verunsichert und belastet. Hunde sind gerade in dieser Situation im sozialen Einsatz besonders hilfreich, weil sie beispielsweise zu einem entspannten Unterrichtsklima beitragen, Sicherheit und Kontinuität vermitteln und Freude bereiten. Alle positiven Erfahrungen stärken das Immunsystem und sind daher der Gesundheit, dem Lernen und der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zuträglich.
Selbstverständlich finden besondere Hygienevorschriften Beachtung, um eine mögliche Infektionsübertragung vom Hund auf den Menschen und umgekehrt zu minimieren.
Vor und nach dem Hundekontakt wird auf entsprechende Handhygiene geachtet. Auf Streicheleinheiten und auf Gesichtskontakt durch den Hund wird verzichtet. Der Hund wird nur auf Anweisung und nicht aus der Hand gefüttert. In Zeiten der Coronapandemie erhält jedes Kind zur Fütterung des Hundes eigene Leckerlis. Das Futter wird auf den Boden geworfen oder dem Hund mit einem eigenen Löffel verabreicht. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten vor dem Kontakt mit dem Schulhund eine erweiterte Hygiene- und Sicherheitsschulung, angepasst an die aktuelle Situation.
Nach aktuellen wissenschaftlichen Informationen (Robert-Koch-Institut, Friedrich-Loeffler-Institut) gibt es keine Hinweise darauf, dass Haustiere bei der Übertragung von Covid19 eine Rolle spielen.
Ein Schulhund ist...